Bibliometrie ist die Anwendung quantitativer Methoden zur Analyse und Beschreibung von Publikationsprozessen und deren Impact oder Resonanz. Bezogen auf den wissenschaftlichen Publikationsoutput spricht man von Bibliometrie. Liegt der Fokus auf der gesamten Wissenschaft, spricht man von Szientometrie. In diesem Fall werden die Entwicklung der Wissensdisziplinen sowie die Identifizierung neu auftauchender Forschungsfelder analysiert. Der Begriff Informetrie wird letztendlich verwendet, wenn das Anwendungsfeld die Gesamtheit aller Informationsprozesse einschließt.
Bibliometrie, vor allem aber die Zitationsanalyse, hat ihren Ursprung im Bestandsmanagement der Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Mittlerweile hat sich die Bibliometrie allerdings zu einem gängigen Instrument für Evaluation und Benchmarking entwickelt. Die Einschätzung von Forschungsleistung sollte idealerweise durch die Kombination von qualitativen und quantitativen Methoden erfolgen. Erstere basieren vor allem auf "Peer Review", das heißt auf der Begutachtung der Forschungsleistung durch unabhängige ExpertInnen (Peers). Letztere verwenden spezifische Parameter oder Indikatoren basierend auf objektiv messbaren Elementen der wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Die gemeinsame Anwendung von Peer Review und Bibliometrie wird als "Informed Peer Review" bezeichnet und hat sich als beste Praxis der akademischen Evaluation etabliert.
Aufgrund der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Aufgabengebiete hat sich die Bibliometrie in den letzten Jahren zu einem wichtigen Teilbereich forschungsunterstützender Services in modernen wissenschaftlichen Bibliotheken entwickelt.