Auf den Siemensgründen in Wien-Floridsdorf entsteht bis Ende 2024 ein Bücherdepot, das die Bundesimmobiliengesellschaft für die Universität Wien errichtet. Das Bücherdepot wird ein klimafreundlicher Holzhybridbau mit architektonischem Anspruch. Zur Energiegewinnung werden lokal verfügbare, erneuerbare Ressourcen genutzt.
Wo immer es möglich ist, kommt Holz zum Einsatz, zum Beispiel für die nichttragenden Wände. Für das Stahlbetonskelett (hohe Traglasten von Büchern und Sicherung konstanter klimatischer Bedingungen) wird möglichst viel Recycling-Beton verwendet. Die meisten Bauteile können vorgefertigt werden, was eine kurze Bauzeit ermöglicht. Der Entwurf sieht eine maximale Wärmerückgewinnung vor.
Die sehr kompakte Bauweise reduziert den Primärenergiebedarf und damit den CO2-Ausstoß. Es werden keine fossilen Brennstoffe verwendet, sondern lokale erneuerbare Ressourcen wie Erdwärme mit Bauteilaktivierung zur Energiegewinnung genutzt. Das Bücherdepot kann bei Bedarf im laufenden Betrieb erweitert werden. Das garantiert eine lange Lebensdauer.
Die großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach wird eine Leistung von über 300 kWp liefern, was in etwa dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 65 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Durch ein ausgeklügeltes Lüftungskonzept wird einer Überhitzung im Sommer entgegengewirkt.
Das Bücherdepot mit einer Nettoraumfläche von 13.000 m² ist für 130.000 Laufmeter Bücher ausgelegt. Auf 109.000 Laufmetern davon wird die Universität Wien einen Teil ihres Buchbestands lagern, das sind 2,7 Millionen Bände. Die restliche Fläche steht den Bibliotheken der Technischen Universität Wien, der Universität für angewandte Kunst Wien, der Akademie der bildenden Künste Wien und der Geosphere Austria zur Verfügung.
Nach Fertigstellung wird die Hälfte des Bauplatzes aus naturnahen Wiesen bestehen. Die Artenvielfalt wird rund um den Holzhybridbau mit einer naturnahen Blumenwiese und einer Baumreihe aus 60 neuen Bäumen gefördert. Die Fassade Richtung S-Bahn und das Dach werden naturnah begrünt.